Gesundheits-Apps: Viele Möglichkeiten, wenig Transparenz
Den Puls messen, die Sehschärfe testen oder sich rechtzeitig an die Einnahme von Medikamenten erinnern lassen: Gesundheits-Apps bieten immer mehr Einsatzmöglichkeiten. Nur wenige haben jedoch einen diagnostischen oder therapeutischen Anspruch. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Studie „Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps – CHARISMHA“.
Ziel der vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Studie war eine Bestandsaufnahme des stetig wachsenden Feldes der Gesundheits-Apps. Dabei sollte geklärt werden, was die neue Technologie für die Gesundheitsversorgung bedeutet, um die Auseinandersetzung mit dem Thema „Mobile Health“ weiter zu fördern. Unter anderem wurde stichprobenartig getestet, welche und wie viele Funktionen die Apps besitzen. Der Studie zufolge wird zudem der Datenschutz bei Gesundheits-Apps häufig nicht eingehalten. Generell seien die Qualität und Vertrauenswürdigkeit einer App schwierig zu erkennen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe fordert daher: „Nötig sind klare Qualitäts- und Sicherheitsstandards für Patienten, medizinisches Personal und App-Hersteller.“
Nun sollen Verantwortliche des Gesundheitswesens, Datenschützer, App-Hersteller und Experten gemeinsam konkrete Maßnahmen und Selbstverpflichtungen auf Basis der Studienergebnisse entwickeln. Mit dem E-Health-Gesetz, der E-Health-Initiative und der Entwicklung eines „Code of Conduct“ für App-Hersteller wurden bereits einige Ansätze geschaffen, um die inhaltlichen und rechtlichen Anforderungen an Gesundheits-Apps zu konkretisieren und zu standardisieren. Die gesamte Studie, durchgeführt vom Peter L. Reichertz Institut für medizinische Informatik in Hannover, finden Sie unter www.charismha.de.