#metoo-Debatte erreicht die Krankenhäuser
Ein Jahr ist es her, dass die öffentliche Debatte um sexuelle Belästigung in Hollywood unter dem Hashtag #metoo Fahrt aufgenommen hat. Bis heute haben Millionen Menschen diesen Hashtag geteilt, um von ihren Erfahrungen mit sexueller Belästigung, Nötigung oder Vergewaltigung zu berichten. Das traurige Fazit: Ob Rundfunk und Fernsehen (WDR), ob Sport (Christiano Ronaldo) oder Politik (Brett Kavanaugh) – so gut wie kein Bereich unserer Gesellschaft ist von Vorwürfen dieser Art verschont geblieben. In einigen Branchen gibt es erste Ansätze, die Vergangenheit aufzuarbeiten, präventive Maßnahmen zu ergreifen und sich aktiv gegen sexuelle Belästigung und Gewalt jeder Art zu wappnen.
Wie nun erneut das Ärzteblatt berichtet, macht die Diskussion auch vor den Krankenhäusern nicht Halt. Laut einer Studie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin gaben 70 Prozent der befragten Frauen und Männer an, schon einmal Belästigung am Arbeitsplatz erlebt zu haben. Am häufigsten berichteten die knapp 750 Teilnehmer demnach von herablassender (62 Prozent) sowie anzüglicher Sprache (25 Prozent), weitere 17 Prozent schilderten unerwünschte Berührungen. Vier Personen waren in ihrer beruflichen Laufbahn zudem sexuellen Übergriffen ausgesetzt.
Als einen begünstigenden Faktor identifizieren die Autoren die traditionell starken Hierarchien in den Krankenhäusern und empfehlen neben einer Null-Toleranz-Politik vor allem eine geeignete Präventionsstrategie. Interessierten Lesern sei daher auch nochmal dieser Beitrag empfohlen.