Studie: Niedergelassene Ärzte stehen der Digitalisierung aufgeschlossen gegenüber
Ein Großteil der niedergelassenen Ärzte steht der Digitalisierung im Gesundheitswesen aufgeschlossen gegenüber. Das ist das Ergebnis der Online-Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit“, die die Stiftung Gesundheit seit 2005 durchführt. Im Jahr 2015 setzten die Verantwortlichen erstmals den Fokus auf e-Health, untersuchten aber auch Themen wie IT in der Praxis und Praxismarketing. Die Stiftung Gesundheit setzt sich für mehr Transparenz im Gesundheitswesen ein und hilft Verbrauchern mit verschiedenen Angeboten, sich in dem komplexen Feld zu orientieren.
Seit einigen Jahren verzeichnet die Studie einen Trend hin zu mehr Offenheit für die Digitalisierung in Arztpraxen. Dass Niedergelassene grundsätzlich positiv auf Fragen nach e-Health und neuen Technologien in ihrer Praxis antworten, bietet für den Kontakt zwischen Krankenhaus und Arztpraxen viele Möglichkeiten. Beispielsweise nutzen laut der Studie 84 Prozent der befragten Ärzte das Internet in ihrer Praxis. Krankenhäuser könnten also via E-Mail oder digitalem Newsletter leicht mit ihnen in Kontakt treten. Aufschlussreich sind weiterhin die Angaben der Niedergelassenen zu Videokonferenzen: Zwar lehnen es mehr als die Hälfte (61,2 Prozent) ab, Patientengespräche so zu führen. Fast ebenso viele Studienteilnehmer (62,9 Prozent) können sich aber vorstellen oder planen bereits konkret, Video-Konsile mit Kollegen abzuhalten. Da Zeit und Geld im Krankenhausbetrieb bekanntlich knappe Ressourcen sind, ist eine Videokonferenz unter Kollegen nicht nur für den fachlichen Austausch eine gute Alternative. Für das Zuweisermarketing des Krankenhauses liegt hier ebenfalls enormes Potenzial. Oft ist diese Tätigkeit Sache des
(Chef-)Arztes der jeweiligen Abteilung im Haus. Videokonferenzen sind eine gut planbare und günstige Option, ein Vor-Ort-Treffen zu ersetzen, Kontakte zu pflegen und effektives Zuweisermarketing zu betreiben.
Die Studie hält außerdem einen klaren Trend fest: Mediziner nutzen schon jetzt verstärkt neue Medien. Darüber hinaus erwarten rund 43 Prozent der Niedergelassenen, dass therapieunterstützende Apps in den kommenden zehn Jahren Eingang in Leitlinien finden werden. Etwa 41 Prozent glauben, dass Self-Monitoring – die Überwachung seines Gesundheitszustands durch den Patienten selbst – in Zukunft zu einer Behandlung gehören wird. Smartphones und Apps machen dieses Vorgehen möglich. Die Unternehmenskommunikation kann von der Aufgeschlossenheit der Ärzte profitieren, indem sie verstärkt auf Themen wie e-Health und auf neue Kommunikationswege eingeht. So kann das eigene Image bei den Niedergelassenen gezielt beeinflusst und im günstigsten Fall verbessert werden.
Die hier vorgestellten Auszüge aus der Studie zeigen, dass die Digitalisierung gerade für Kliniksprecher, die ihren Austausch mit (potenziell) zuweisenden Ärzten verbessern wollen, einige Chancen bietet. Auch die Niedergelassenen haben den e-Health-Trend längst erkannt und stehen ihm positiv gegenüber. Die Unternehmenskommunikation kann sich diese Entwicklung zunutze machen und sowohl die eigenen als auch die niedergelassenen Ärzte auf den neuen Kommunikationswegen begleiten.